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Mecklenburg im 19.
Jahrhundert
Mecklenburg
ist ein flachhügeliges. von Südost nach Nordwest von den Ausläufern der
eiszeitlichen Grundmoränen gekennzeichnetes Land. Es bietet einen besonderen
Reiz. der erst heute bewußt erlebt wird. Die Handelswege durchliefen
Mecklenburg in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung und hatten Flußniederungen
und HÖhenzüge zu überwinden. Die dünne Besiedlung und der geringe
Industriealisierungsgrad des Landes gaben auch der Eisenbahn das Gepräge. Die
Großgrundbesitzer erwarteten die verkehrliche Erschließung des Landes, waren
aber nur bedingt bereit, die für einen Bahnbau erforderlichen Konsequenzen
einzugehen.
Gesellschaftliche
Verhältnisse
Das
Land Mecklenburg bestand irn 19. Jahrhundert aus den Landesteilen
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz und dem Fürstentum Ratzeburg,
einer Enklave, die zu Mecklenburg-Strelitz gehörte. Die unterschiedliche Größe
dieser Landesteile ist historisch entstanden durch das Aussterben von
Nebenlinien des Herrschergeschlechts, deren Länder Mecklenburg-Schwerin
zufielen. Die Herzöge wurden 1815 auf dem Wiener Kongreß zu Großherzögen
erhoben ; sie führten in Schwerin und Strelitz den gleichen Titel. Dies deutet
auf den gemeinsamen Ursprung hin, der auch in einem Vertrag zwischen beiden Ländern
zum Ausdruck kommt. In diesem Staatsvertrag war bestimmt, daß bei Erlöschen
eines Hauses dessen Länder dem anderen Hause zufallen sollten. Dieser Fall trat
1918 ein, als die Strelitzer Linie ausstarb und beide Mecklenburg bis 1919 von
Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin regiert wurden.
Beide
Landesteile von Mecklenburg besaßen bis 1919 keine Verfassung.
Mecklenburg-Schwerin
Dadurch
hatten die Großgrundbesitzer in jedem Fall die Mehrheit, was in der
Zusammensetzung des Landtages irn Jahre 1850 zum Ausdruck kommt: 688
Gutsbesitzern standen 49 Bürgermeister gegenüber.
Vom
Landtag waren Vorlagen zu beschließen, die den Grundbesitz und die Städte
direkt betrafen, unter anderem die Bewilligung von Steuern und Anleihen. Damit
hatten die Großgrundbesitzer die politische und ökonomische Macht, und sie
nutzten diesen Umstand. So wurde z. B. die Bewilligung von Steuern oder Anleihen
von einer gleichzeitigen Zustimmung zu bestimmten Zöllen abhängig gemacht.
Auch
in der wirtschaftlichen Gliederung des Landes kommt die dominierende Rolle des
Grundbesitzes zum Ausdruck: irn Jahre 1850 gehörten 42 Prozent des Landes mit
38 Prozent der Einwohner zu den Domänen, die als direktes Eigentum des
Hofes vom Großherzog unumschränkt beherrscht wurden. Auch auf den Gütern mit
weiteren 39 Prozent der Einwohnerschaft herrschten bis 1919 die Besitzer fast
uneingeschränkt. In den Städten lebten nur 23 Prozent der Bevölkerung.
Damit ist Mecklenburg im 19. Jahrhundert als ein reines Agrarland
charakterisiert.
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Mecklenburg im 19 Jahrhundert Die Herausbildung der mecklenburgischen Staatseisenbahnen Die Bahnanlagen Die Fahrzeuge Das Tarifwesen Die Soziale Lage der Eisenbahner Die militärische Bedeutung Die weitere Entwicklung |
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